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Photo d'un groupe de personnes en face d'un panier de basket

Vom 09. bis 16. September 2024 reiste eine Delegation von neun Berliner Sportler*innen mit Beeinträchtigung des Vereins Pfeffersport e.V. mit ihren 8 Begleiter*innen und Teamkolleg*innen nach Paris, um an der zweiten Phase eines Austauschs rund um den inklusiven Sport teilzunehmen. Vor Ort wurden sie von zwölf Franzosen des Vereins Novosports empfangen, um gemeinsam eine Woche im Herzen der französischen Hauptstadt zu verbringen, in der die Themen Sport und Inklusion im Mittelpunkt standen. Die jungen Menschen, von denen die meisten körperliche oder kognitive Beeinträchtigungen haben sowie ihre Begleitung waren in der Résidence Internationale de Paris im 20. Arrondissement untergebracht, einer der wenigen vollständig barrierefreien Unterkünfte in der Stadt.

Schon am ersten Tag des Austauschs entstand in der Gruppe eine Atmosphäre des Respekts und Wohlwollens. Nach einigen Kennenlernspielen begaben sich die Teilnehmer*innen auf eine Rallye, um die Gegend um die Unterkunft herum zu erkunden und konnten beim Aufstieg zum Parc de Belleville einen ersten Blick auf den berühmten Eiffelturm erhaschen. Es war auch eine erste Gelegenheit, die Barrierefreiheit der Stadt zu beurteilen, da neun der Teilnehmer*Innen im Rollstuhl saßen. Es war ein intensiver erster Nachmittag, der aber Lust auf mehr machte!

 

Die nächsten beiden Tage konnten diesen Wunsch erfüllen, da zwei ganze Vormittage der Entdeckung der schönen Gebäude der Stadt gewidmet waren. Eiffelturm, Pantheon, Notre-Dame, Louvre und Pompidou – die Teilnehmer*Innen kamen aus dem Staunen nicht mehr heraus!

 

 

 

Dieser Austausch war natürlich auch eine Gelegenheit, mehr über die Kultur und die Sprache des „anderen“ zu erfahren. Die verschiedenen Sprachanimationen wurden von allen stets mit großem Interesse und Beteiligung aufgenommen. Ein Abstecher in eine typische Pariser „Bouillon“  ermöglichte es denjenigen, die Lust hatten, die berühmten Schnecken zu probieren!

 

 

 

 

Aber vergessen wir nicht das Hauptthema dieses Austauschs: Sport! Und nicht nur irgendein Sport, wir sprechen hier vom inklusiven Sport. Inklusiver Sport ist nicht mit Behindertensport zu verwechseln und zielt darauf ab, dass Menschen mit und Menschen ohne Beeinträchtigung gemeinsam spielen. Dank des Fachwissens der Pariser Organisation Novosports konnten die Teilnehmer*innen drei verschiedene Arten von inklusivem Sport ausprobieren. An einem Nachmittag wurden Boccia, eine angepasste Version des Boule-Spiels und inklusiver Volleyball gespielt, bei dem es darum ging, einen großen Ball unter einem Netz hindurch zu befördern und die andere Mannschaft daran zu hindern, Punkte zu erzielen. Dann wurde an einem weiteren halben Tag BaskIn getestet, eine Form des Basketballs, bei der jede Person, unabhängig von ihren körperlichen Einschränkungen, Körbe werfen kann.

Die Austausche auf dem Feld haben gezeigt, wie bemerkenswert der Sport ist, um nicht nur Sprachbarrieren, sondern auch Hindernisse aufgrund von Vorurteilen und Angst vor dem anderen, der anders ist als man selbst, zu überwinden. Die Frage des Sports als Inklusionsförderer insbesondere für ein gesellschaftliches Leben, in dem Menschen mit und Menschen ohne Beeinträchtigung problemlos interagieren und zusammenleben können, wurde übrigens in einer Podiumsdiskussion mit Anke Nöcker (Landessportbund Berlin), Ludovic Brun (Erasmus+ Agentur Frankreich Jugend & Sport), Romain Tran Van (Direction Activités Physiques et Sportives de la Ville de Paris), Fanny Schobert (Fédération sportive et culturelle de France), Florence Batonnier (DFJW) und der Sportjournalistin N’namou Sambu, die die Diskussion moderierte, erörtert. Der mündliche Austausch, an dem sich die Teilnehmer*Innen aktiv beteiligten, war bereichernd und brachte viele hoffnungsvolle Botschaften mit sich.

 

Der Austausch endete mit einem schönen Karaoke-Abend, bei dem die Talente jedes Einzelnen außerhalb des Sportplatzes zum Vorschein kamen. Bei einer Reihe von französischen und deutschen Hits sagten sich die Teilnehmer*Innen nicht „Adieu“, sondern „Au Revoir“, denn im Laufe der Woche wurden wertvolle Freundschaften geknüpft.

Auch für das Team war dieser Austausch voller sehr bereichernder und prägender Begegnungen. Es kommt nicht jeden Tag vor, dass wir die Gelegenheit haben, eine Gruppe von Menschen mit Beeinträchtigung zu begleiten, und wir haben während dieses Aufenthalts auch viel gelernt, aber vor allem haben wir viel gelacht! Eine ansteckende Freude und gute Laune während der ganzen Woche haben den Austausch sehr erleichtert.

Wir danken dem DFJW und der ERASMUS+ Agentur für ihre finanzielle Unterstützung, ohne die diese Woche voller Austausch und Entdeckungen nicht möglich gewesen wäre!

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