von Ekber Öztürk
Ich bin Ekber, Freiwilliger aus der Türkei im Rahmen des European Solidarity Corps im CFB und habe an diesem Projekt teilgenommen. Ich möchte meine Erfahrung mit euch teilen. Am ersten Tag des Projekts waren wir 33 junge Leute aus 3 verschiedenen Ländern, und wir standen vor der Herausforderung, eine Woche als Gemeinschaft zu leben. Aber jede positive Sache bringt ihre Komplikationen mit sich; wir mussten eine Sprachbarriere überwinden, unterschiedliche Gewohnheiten unter einen Hut bringen und einen vollen Zeitplan koordinieren.
Wir kommen aus Deutschland, Frankreich und Polen und sind an der Peter-Lenné-Schule, dem Kerbernez-Gymnasium und dem ZSCKR Nowosielce.
Am ersten Nachmittag haben wir eine Rallye in Berlin gemacht. Jede Gruppe hatte Aufgaben zu erfüllen, es war eine gute Möglichkeit, die Stadt aus verschiedenen Perspektiven zu sehen und die Landschaft und die verschiedenen Orte zu entdecken. Obwohl ich diese Orte bereits besucht hatte, hatte ich den Eindruck, diese Stadt und ihre Bewohner durch unsere Aufgaben und Fragen nochmal neu zu entdecken.
Wir begannen mit einer Sprachanimation, die uns half, besser zu kommunizieren. Wir haben neue Wörter und Ausdrücke in allen drei Sprachen gelernt. Und je öfter wir diese Animationen machten, desto mehr wollten wir uns gegenseitig Wörter in unseren eigenen Sprachen beibringen. Aber um ehrlich zu sein, war es anfangs schwierig, diese Sprachanimationen wirklich wertzuschätzen, weil sie zu einfach schienen.
Es war auch sehr interessant, mehr über unsere jeweiligen Schulsysteme zu erfahren. Wir hatten eine Aktivität, bei der wir die Möglichkeiten des Studiums und der Praxis des Landschaftsbaus in Frankreich, Polen und Deutschland vorstellten.
Im Spandauer Wald haben wir Strukturen zur Fütterung von Hirschen gebaut, haben gelernt, wie man Rinde von Bäumen entfernt und Unterkünfte für Ziegen baut und vieles mehr. Die Menschen, die im Spandauer Wald arbeiten, blieben während dieser Aktivitäten bei uns. Sie waren sehr leidenschaftlich bei der Arbeit und halfen uns, neue Techniken zu erlernen. Einige von diesen Techniken waren ganz anders als das, was wir in unseren Schulen lernen. Aber es war eine gute Erfahrung, Dinge im Wald mit den Materialien zu bauen, die uns ebendieser Wald zur Verfügung gestellt hat. Es hat auch Spaß gemacht, mit den Mitgliedern des Spandauer Waldes Animationen zu machen.
Als ich nach zwei Tagen im Wald unsere Ergebnisse sah, war ich stolz, Teil dieses Teams zu sein. Am Ende des zweiten Tages im Wald sind wir nach Plötzensee gefahren, ganz in der Nähe unseres Hostels, um unseren freien Nachmittag zu genießen.
Gemeinsam haben wir Fußball, Tischtennis und andere Spiele gespielt, und wir konnten im See schwimmen. Die Tatsache, dass der freie Nachmittag zu dieser Zeit des Aufenthaltes war, gab uns Zeit darüber zu reflektieren, was wir gelernt hatten, alle Aktivitäten Revue passieren zu lassen und uns auch Zeit für uns selbst zu nehmen.
Das letzte Mal zusammen, mit Spaß und verschiedenen Spielen, erinnerte mich an den ersten Tag in Berlin. Wir waren damals Fremde, wir konnten nicht miteinander kommunizieren, die Aktivitäten waren schwierig und manchmal langweilig, aber dennoch hatten wir Spaß zusammen. Es war auch schön, diesen letzten Abend für uns zu haben, zu tanzen, wie immer wir konnten, und die ganze Nacht miteinander zu reden, bevor einige unserer Freunde noch am selben Abend nach Hause gingen. Mir wurde klar, dass wir in dieser Woche von Fremden zu Freunden geworden sind.
Wenn ich auf diese Woche zurückblicke, wird mir klar, dass es mehr als einen Weg gibt, Sachen zu lernen und Dinge zu tun. Im Spandauer Wald haben wir Dinge gebaut, die wir vorher nicht kannten, und unter der Woche haben wir an Aktivitäten teilgenommen und uns die Zeit genommen, über unsere jeweilige Kultur nachzudenken; und am Ende hat es uns einfach näher zusammen gebracht und uns ermöglicht, aus einer neuen Perspektive heraus zu denken.
Organisiert vom Centre Français de Berlin, Gwennili, ZSCKR Nowosielce, Lycée de Kerbernez und Peter-Lenné-Schule.
Unser Dank geht an das Deutsch-Französische Jugendwerk für die Finanzierung.