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Berufliche Mobilität

Besuch der Akademie von Versailles in Berlin

By 1 März 2023No Comments

Das Centre Français de Berlin hatte kürzlich das Vergnügen, 18 Führungskräfte aus dem Bereich der allgemeinen und beruflichen Bildung der Académie von Versailles zu empfangen. Ziel ihres Besuchs war es, die Funktionsweise des deutschen Bildungssystems in Bezug auf das soziale Klima, die Inklusion, die Prävention und den Umgang mit Gewalt in den Schulen zu entdecken und zu verstehen. Ziel war es, Lösungen zur Verbesserung des Schulklimas in ihren jeweiligen Schulen zu finden.

Die Schulleiter*innen,  Erziehungsberater*innen und Inspektor*innen der Akademie von Versailles konnten so verschiedene pädagogische Ansätze und Praktiken kennenlernen, indem sie mehrere Berliner Schulen besuchten, wie die Ernst-Reuter-Schule, die UBS-Kochschule, das OSZ Informations- und Medizintechnik, die Ernst-Schering-Schule, das OSZ Kraftfahrzeugtechnik und den Lette Verein, eine halbprivate Berufsbildungseinrichtung.

Am ersten Tag besuchten drei Mitglieder der Senatsverwaltung das CFB, um den Teilnehmenden die Funktionsweise des Berliner Schulsystems zu erklären. Anschließend hat das Team des Mobilitätsbüro jede der besuchten Schulen vorgestellt.

Nach der Hälfte des Aufenthalts wurde eine Zwischenbilanz mit dem Besuch von ProSchul, einer von der Senatsverwaltung angebotenen Dienstleistung, gezogen. Die Mitglieder von ProSchul informierten bei ihrem Besuch über ihre Methoden und führten Rollenspiele zu verschiedenen Betreuungssituationen mit den Teilnehmenden durch.

Während der gesamten Woche konnten die 18 Teilnehmenden die deutlichen Unterschiede zwischen dem deutschen und dem französischen Bildungssystem feststellen. Sie konnten beobachten, wie viel Wert in einigen Berliner Schulen auf die Selbständigkeit und Eigenverantwortung der Schüler*innen gelegt wird. In einigen Schulen können die Schüler*innen beispielsweise bestimmte Aufgaben der Schule selbst übernehmen, wie die Verwaltung der Mensa oder eines ihnen zugewiesenen Budgets. Diese Praxis vermittelt den Schüler*innen ein Gefühl der Zugehörigkeit zu ihrer Schule sowie mehr Verantwortung.

Die Führungskräfte der Académie von Versailles erfuhren auch, wie wichtig die Kommunikation und Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Akteur*innen im Bildungswesen ist.  In einigen Schulen arbeiten die Lehrkräfte nämlich häufig im Team mit Sozialpädagog*innen und sogar Psycholog*innen zusammen, um die Kommunikation mit den Schüler*innen zu verbessern und Disziplinprobleme auf andere Weise als durch Bestrafung zu lösen. Diese Praxis stärkt den Zusammenhalt und die Effektivität der Lehrerteams und fördert die Beteiligung der Schüler*innen. Dadurch können auch einige schwerwiegende Probleme gelöst werden, wie zum Beispiel die Gefährdung von anderen / der eigenen Person.

Abschließend lässt sich sagen, dass der Besuch der Führungskräfte der Académie von Versailles in den Berliner Schulen sehr bereichernd war. Sie fühlten sich von ihren Berliner Kolleg*innen sehr gut aufgenommen.

Es würde festgestellt, dass die Worte „Sanktionen, Schulabbruch und Ruhe“, die dem Lernen in den Klassen förderlich sind, bei den Kolleg*innen auf der anderen Seite des Rheins nicht den gleichen Klang haben. Sie lernten innovative Lehrmethoden und unterschiedliche Bildungsansätze kennen, die in Frankreich zu neuen Ideen zur Verbesserung des Schulklimas anregen können. Die Mitglieder der Berliner Schulen wurden ihrerseits nach Frankreich eingeladen, um dort das französische Bildungssystem und die Herausforderungen im Zusammenhang mit dem Schulklima zu verstehen. Wir hoffen, dass diese Art von Austausch auch in Zukunft fortgesetzt wird, um die Zusammenarbeit und Innovation im Bildungsbereich zu stärken.

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