von Mélanie Lançon
Vom 25. Februar bis zum 2. März trafen sich Pariser und Berliner Schüler·innen in Berlin zur zweiten Phase des Projekts „Jugendliche debattieren!“. In Anknüpfung an die erste Projektphase in Paris versuchten sich die Jugendlichen an verschiedensten Methoden, um ihr bürgerschaftliches Engagement und ihre Beteiligung an demokratischen Prozessen als ein Teil der Zivilgesellschaft zu stärken.
Außerdem hatten die Jugendlichen die Möglichkeit, eine der Partnerschulen des Projekts kennenzulernen: das „OSZ Kim – Oberstufenzentrum für Kommunikations-, Informations- und Medientechnik“ im nördlichen Berliner Stadtteil Wedding. Nach einer Begrüßung und einer Einführung in das Schulsystem in einem OSZ sowie einer Schulführung durch den Schulleiter wurden die Jugendlichen auf verschiedene Klassen aufgeteilt, in denen sie ein wenig mehr darüber erfahren konnten, wie eine Berliner Schule funktioniert und für einen Moment den Alltag der Schülerinnen und Schüler vor Ort miterleben konnten.
Die Gruppe nahm auch an künstlerischen Workshops teil, um aktuelle Themen im Zusammenhang mit dem Engagement von Jugendlichen auf kreative Weise behandeln zu können. So wurden ein Theater-Workshop und ein Video-Workshop durchgeführt.
In dieser Woche hatten die Jugendlichen die Möglichkeit, die Stadt Berlin aus verschiedenen Blickwinkeln zu entdecken. Am ersten Tag machten die jungen Menschen einen Spaziergang und entdeckten die wichtigsten Denkmäler im Berliner Parlamentsviertel. Am nächsten Tag machten sich die Jugendlichen in kleinen binationalen Gruppen auf den Weg, um verschiedene Teile Berlins zu entdecken und Aufgaben zu lösen. Ziel war es, die lokalen Gegebenheiten des jeweiligen Bezirks zu entdecken, in dem sich die Gruppen befanden.
Anschließend lernten die Schülerinnen und Schüler eine interkulturelle Methode kennen, die es ihnen ermöglichte, über verschiedene aktuelle gesellschaftliche Debatten zu sprechen, wie z.B. die Aufnahme von Migrant·inn·en und Flüchtlingen in der Europäischen Union und den Verkauf von Waffen an kriegsführende Länder durch Mitgliedsstaaten der Europäischen Union.
Die Jugendlichen konnten darüber hinaus eine Simulationsmethode zum Thema Entscheidungsfindung ausprobieren, in der sie zunächst die demokratische Entscheidungsfindung in einer Gruppe erleben konnten, um anschließend noch weitere Systeme der Entscheidungsfindung kennenzulernen. Individuelle sowie kollektive Entscheidungsfindungsprozesse wurden behandelt und schließlich Vorteile und Grenzen der verschiedenen Modelle aufgezeigt. Der Simulation folgte eine Diskussionsrunde, die es den Jugendlichen ermöglichte, eine Parallele zur Situation in der heutigen Gesellschaft zu ziehen und über andere, partizipativere Wege der Entscheidungsfindung nachzudenken.
Der letzte der Tag dieser Woche wurde dann schließlich der Berliner Mauer gewidmet. Die Jugendlichen entdeckten die Berliner Street Art, indem sie an einer Führung durch den Bezirk Friedrichshain teilnahmen, bei der sie verschiedene Arten der Street Art kennenlernten und über die Bedeutung der – oft politischen und gesellschaftlichen – Botschaften der Werke nachdenken konnten. Die Jugendlichen besuchten außerdem die Gedenkstätte Berliner Mauer in der Bernauer Straße im Prenzlauer Berg und hatten anschließend freie Zeit, in der sie den Mauerpark erkundeten, wo an diesem Tag der legendäre Flohmarkt geöffnet war.
Ein Projekt in Kooperation mit Peuple et Culture.
Wir danken dem DFJW und dem Berliner Senat für die finanzielle Unterstützung!