von Emina Johanna Hupe
Bekannte und neue Gesichter am Bahnhof in Aschau beim dritten Teil des Deutsch – Französischen Austausches mit Armenien. Manche von uns waren schon in den Pyrenäen und in Armenien mit dabei. Andere sind zum ersten Mal da. Doch eines ist sicher: nach der Woche sind alle eine fest zusammengeschweißte Gruppe durch die vielen schönen, gemeinsamen Erlebnisse!
Und diesmal ist neben Deutsch, Französisch und Armenisch noch eine vierte Sprache hinzugekommen: Französische Gebärdensprache. Das ist eine ganz besondere Erfahrung für uns alle. Zu sehen wie viel gegenseitige Aufmerksamkeit es braucht, um auf diese Weise zu kommunizieren. Man muss sich dem Gegenüber zu 100 Prozent zuwenden, um jede Hand- oder Lippenbewegung des Anderen mitzubekommen. Jede·r von uns bekommt einen zweiten Namen, neben dem akustischen noch einen visuellen, der einen Aspekt unseres Aussehens unterstreicht und den wir mit einer Handbewegung darstellen können.
Während unserer Zeit in den Bergen haben wir nach der ersten großen Wanderung auch eine Nacht in einem urigen Bauernhaus verbracht, wo wir Käsespätzle mit Röstzwiebeln und Grießbrei zubereitet und verspeist haben. Zum Abschluss haben wir noch einen Ausflug an den Chiemsee (auch bayrische Karibik genannt) gemacht und waren baden, was bei dem guten Wetter, das wir hatten, die ersehnte Erfrischung gebracht hat.
Für mich als Deutsche und insbesondere Münchnerin, die auch im Chiemgau lebt, ist es besonders schön, die Anderen diesmal in Bayern begrüßen zu dürfen und ihnen meine Heimat ein Stück näher zu bringen. Wir sind in einem großen bayrischen Holzhaus mit Geranien auf den Balkonen in einem kleinen Dorf namens Haslau, das etwas höher gelegen ist und somit auch Blick auf den Chiemsee ermöglicht, untergebracht. Apfelbäume und Gartenkräuter wachsen direkt vor der Tür. Es gibt einen Tischkicker, an dem wir in den Pausen zwischen den Programmpunkten spielen. Es wird jeden Tag gemeinsam in verschiedenen Gruppen gekocht und draußen in der Sonne oder in der großen Küche geschnippelt und vorbereitet.
Nach dem vielen Kulturprogramm, das wir in Armenien hatten, wollten wir natürlich auch in Deutschland noch die Landeshauptstadt München besuchen. Dort waren wir in einem Hostel in der Innenstadt untergebracht, von wo aus wir gut die Stadt erkunden konnten. Da ein übergeordnetes Thema dieses Austausches „Permakultur“ war, haben wir in Gruppen, verschiedene Gemeinschafts -und Permakulturgärten Münchens ausgekundschaftet und Videoaufnahmen mitgebracht. Es war eine besondere Überraschung, als wir uns danach in der Innenstadt auf dem Dach eines Parkhauses in einem grünen Dachgarten namens „Kulturdachgarten“ wiederfanden, der als Café genutzt wird.
Der Abschied fiel nach dieser schönen Zeit besonders schwer, da dies vorerst der abschließende Teil der dreijährigen Austauschreihe war und wir uns alle gegenseitig ins Herz geschlossen haben. Nun liegt es an uns, weitere schöne Begegnungen zu organisieren und unsere internationalen Freundschaften zu pflegen!
Organisiert vom Centre Français de Berlin, YMCA France und YMCA Spitak.
Unser Dank geht an das Deutsch-Französische Jugendwerk für die Finanzierung.